Brunch

ponedjeljak, 3. april 2017. 07:30, Restaurant Beaulieu

Bericht zum Vortrag von Jacquelin Ryffel übers projekt in the Gambia vom 27.3.2017

Unser Mitglied Jacqueline Ryffel stellt uns Gambia und das Projekt des Vereins Gambiafriends in diesem Land vor.

The Gambia, so sein richtiger Name, ist mit rund 11‘000 km2 das kleinste Land auf dem afrikanischen Kontinent. Es liegt in Westafrika entlang des grossen Gambia Rivers und hat 2 Mio. Einwohner. Das Klima ist tropisch mit einer heissen Regenzeit von Juni bis November und einer kühleren Trockenzeit von November bis Mai. Das Land verfügt über verschiedene natürliche Ressourcen wie Fisch, Lehm, Quarzsand, Titan, Zinn und Zirkonsand. Die  Lebenserwartung beträgt 63 Jahre (Schweiz 82 Jahre) und die Geburtenrate 30 Geburten/1‘000 Einwohner (Schweiz 10 Geburten/1‘000 Einwohner). Bei einer Ärztedichte von 1 Arzt/10‘000 Einwohner (Schweiz 40 Ärzte/10‘000 Einwohner) beläuft sich die Müttersterblichkeit  auf 700 Todesfälle/100’000 Lebendgeburten (Schweiz 5 Todesfälle/100’000 Lebendgeburten) und die Kindersterblichkeit auf 64 Todesfälle/1‘000 Lebendgeburten (Schweiz 4 Todesfälle/1’000 Lebendgeburten). In Gambia ist das Risiko für Infektionskrankheiten sehr hoch.

Gambiafriends ist ein 2008 gegründeter gemeinnütziger, steuerbefreiter Verein. Schwerpunkte seiner Tätigkeit in Gambia sind natürliche Gesundheitsförderung, Förderung der Frauen, gute Ausbildung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Der Verein hilft den Menschen vor Ort mit Rat und Tat und häufig auch mit finanziellen Mitteln, wobei medizinische Hilfe im Vordergrund steht. Mit dem Projekt Gambia will Gambiafriends die bestehende, sehr dürftige Gesundheitsversorgung in Gambia mit Homöopathie ergänzen, wobei eine enge Zusammenarbeit der konventionellen Medizin und lokaler Kräuterkunde gepflegt wird. Hauptziel des Vereins ist es dabei, nachhaltig Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Vorteile der Homöopathie im Vergleich mit der konventionellen Medizin sind die hohe Akzeptanz der lokalen Bevölkerung, die niedrigen, für die Einheimischen tragbaren Kosten, das Fehlen von Nebenwirkungen sowie die unkomplizierte Lagerung der Arzneimittel. Der Bereich Homöopathie wird in der Schweiz von HMSuisse (Homéopathes autour du monde Suisse) getragen, und als eines von drei eigenen Projekten geführt.

Gambiafriends verfügt heute über ein eigenes Health Center für Schulung und medizinische Behandlungen, das sich in Tanji, einem Fischerdorf am Atlantik, befindet. In der kleinen Schule werden junge Menschen während drei Jahren in einem Vollzeitstudium zu qualifizierten Homöopathen ausgebildet. Sie haben Unterricht in Homöopathie, Schulmedizin und lokaler Kräutermedizin. In allen Fächern gilt es am Ende eine hochstehende Prüfung abzulegen, die bisher von drei Teilnehmerinnen erfolgreich abgelegt worden ist. Zwei junge Homöopathinnen leiten zur Zeit ein kleines Ambulatorium und halten dort täglich Sprechstunden ab, die rege besucht werden. Aktuell werden rund 7‘500 Patienten pro Jahr unentgeltlich homöopathisch behandelt. Die Betriebskosten werden von HM Suisse bezahlt und die Arzneien werden von Spagyros gestiftet.

Matthias Kaufmann

Faoug, 30.3.2017


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